Die preußischen Verordnungen bezüglich des Feuerlöschwesens bekamen nach 1866 für Klein Döhren Gültigkeit. Der preußische Staat verpflichtete die Gemeinden eine Feuerwehr einzurichten. Jeder wehrfähige Mann musste Mitglied der Pflichtfeuerwehr sein.
Am 1. April 1894 wurde dann eine Freiwillige Feuerwehr gegründet. In den Gemeindeakten erscheint erstmalig in einer Niederschrift vom 11. März 1895 das Wort „Freiwillige Feuerwehr“ Es heißt dort: Es wurde sodann beschlossen eine neue Feuerspritze anzuschaffen und der Hauptmann der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr, Herr G. Rühe damit beauftragt, das weitere in dieser Sache zu veranlassen. Der Beweis für das Gründungsdatum ist eine Ehrenurkunde, die am 1. April 1919 dem Feuerwehrkameraden Heinrich Niehoff, Hof Nr 9 für 25jährige treue Dienste in der Freiwilligen Feuerwehr vom Feuerwehrverband der Provinz Hannover verliehen wurde.
Der erste Wehrführer Gustav Rühe leitete die Wehr bis 1920. Sein Nachfolger wurde der Bauer Heinrich Mehrdorf, der sein Amt bis 1934 inne hatte.
Von 1935 bis 1936 war es Gustav Rühe jun., Sohn des ersten Hauptmannes.
1937 trat Alfred Dege an seine Stelle. Ab 1954 übernahm der Gemeindebrandmeister Hermann Meyer die Wehr. Er hat für Jahrzehnte aktiv in den Reihen der Feuerwehrmänner gestanden.
Von 1970 bis 1990 war Ortsbrandmeister Heinrich Brothan im Amt und leitete die Wehr.
Von 1991 bis 2001 war Eckhard Niehoff Wehrführer und ihm folgte Klaus Gustav Dette von 2002 bis 2012. Letzter Ortsbrandmeister von Klein Döhren war Martin Hauschke von 2012 bis 2020. Die durchschnittliche Amtszeit der Kl. Döhrener Brandmeister lag somit bei 14 Jahren.
Im Gründungsjahr übernahm die Wehr eine alte Druckspritze von 1880. Das Wasser musste mit Wasserwagen herangeschafft werden und mit Eimern den Druckzylindern zugeführt werden.
Wie schon erwähnt, wurde 1895 eine neue Spritze gekauft. Diese war für Jahrzehnte das Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr. Im Gegensatz zur alten Spritze saugte sie das Wasser schon an.
1942 kam die erste Motorspritze mit einem TSA. (Anhänger)
Im Jahr 1961 suchte das Land Niedersachsen Unterstellmöglichkeiten für einige Vorraus-löschfahrzeuge des zivilen Bevölkerungsschutzes. Unser neues Gerätehaus, welches in einem Gemeindehaus integriert und 1954 gebaut war, bot sich für eins dieser Fahrzeuge an. Als das Fahrzeug, ein Unimog, 1964 unerwartet wieder eingezogen wurde, waren sich die Verantwortlichen und die Gemeindevertretung sofort einig ein neues Fahrzeug anzuschaffen. Es wurde ein Ford Transit mit einer Metz TS 8/8 gekauft.
Von 1985 bis 2020 leistete dann ein VW LT seine treuen Dienste. 1993 wurde die Metz durch eine Rosenbauer TS 8/8 ersetzt.
Aus früherer Zeit sind unter anderem einige Einsätze durch besondere Umstände in Erinnerung geblieben. In einem strengen Winter am 11. Februar 1929 brannte die Scheune des Bauern Fricke in Wehre. Das Thermometer stand auf minus 30 Grad Celsius und die Klein Döhrener Wehr schütze das angrenzende Wohnhaus. Es war so kalt das das Löschwasser am Wohnhaus baumstarke Eiszapfen bildete.
In der Nacht vom 10. auf den 11. April 1945 wurde die Scheune des Bauern Gustav Rühe in Brand geschossen. Feindliche Panzer standen vor dem Dorf. Ohne Rücksicht auf die drohende eigene Gefahr der Frontnähe haben die Wehrmänner ihre Pflicht erfüllt und den Brand bekämpft.
Pfingsten 1920 brannte die Scheune des Bauern Ferdinant Schrader, 1947 die Scheune des Bauern Otto Fricke vormals Schneefuß, 1963 nochmals die Schradersche Scheune. Jedes Mal waren die Klein Döhrener Feuerwehrmänner als erste zur Stelle und haben mit nachrückenden Wehren die Brände unter Kontrolle bekommen.
Im November 1970 brannte es zu wiederholten Mal in der ehemaligen Grube Morgenstern, welche zu Kl. Döhren gehörte. Mit auswertigen Wehren und der Berufsfeuerwehr Salzgitter konnte eine Katastrophe nach schwierigem Einsatz verhindert werden.
Alljährlich nahm die Wehr an den Wettkämpfen im Verband ihres Unterkreises, später der Gemeinde und des Kreises, mit gutem Erfolg teil. 1978 wurden sogar die Bezirkswettkämpfe erreicht. Später wurden statt Wettkämpfen sogenannte Orientierungsfahrten oder Orientierungsmärsche durchgeführt. Auf Kreisebene wurde auch dabei einmal ein 2. Platz belegt. Dienstabende fanden an jedem ersten Freitag des Monats statt.
Von 1996 bis 2013 gab es eine Abteilung Jugendfeuerwehr in Zusammenarbeit mit der Jugend-feuerwehr Klein Mahner. Auch hier wurden große Erfolge erzielt. So kam man einmal sogar bis zum Landesentscheid der Jugendwettkämpfe.
Von 2015 bis 2020 war die Klein Döhrener Wehr in den Löschzug Ost der Gemeinde Liebenburg integriert. Es gab gemeinsame Dienste, Übungen und Einsätze mit den Wehren aus Neunkirchen, Klein Mahner und Groß Döhren.
Neben dem Feuerwehrdienst war die Kameradschaft immer groß geschrieben und manches Fest bleibt unvergessen. 1969 wurde ein großes Fest zum 75jährigen gefeiert und 1993 ein großes Zeltfest zum 99jährigen. Alljährlich wurde ein Wintervergnügen durchgeführt bis Ende der 90er Jahre keine Räumlichkeit mehr zur Verfügung stand.
Der Dienst in der Feuerwehr ist uneigennütziger Ehrendienst, Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe. Diese Tugenden wurden von Generation zu Generation weitergetragen. In den Reihen der Wehr stehen Söhne und Enkel der Gründer und Veteranen. Mögen sich auch die nachfolgenden Söhne und Enkel der Pflicht unterwerfen und diese Ethik weitertragen.